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Glossar

 

Das ABC der Landwirtschaft

Sie wissen nicht, was ein Ochse ist oder wann die Kühe wirklich Milch geben? Dann sind Sie hier richtig. Denn im Glossar finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Landwirtschaft. Das Glossar wird laufend erweitert, auch auf Ihre Anregung. Stossen Sie auf Begriffe, die Sie nicht verstehen, zögern Sie nicht und schicken Sie ein Mail.

Alp

Alp die; Sommerferienlager für die Kühe. Im Berggebiet verbringen die Tiere rund 100 Tage auf der Alp. Dabei fressen sie schmackhaftes Gras und Kräuter und schonen in dieser Zeit den Heustock zu Hause. Gleichzeitig geben sie den Bauern die Zeit, zum Heuen und den Heustock für den Winter zu füllen.

Bauern

Bauern die; Volksgruppe, die nicht nur Direktzahlungen bezieht, sondern sich im Idealfall für die Erhaltung der Kulturlandschaft einsetzt und diese bewirtschaftet. Leben stark im Einklang mit den Jahreszeiten und des Wetters.

Colibakterien 

Colibakterien die; Die Feinde der hygienischen Landwirte. Finden sich vor allem in Schmutz und Kot. Können bei unsauberem Melken in die Milch gelangen und werden dort als Keime gemessen. Bilden auch ein Problem bei der Silage. Verschmutztes Silergut ist anfällig auf Nach- oder Fehlgärungen wodurch der Futterwert der Silage dramatisch sinkt.

Demeter

Demeter «Markenname» für alle Produkte und Erzeugnisse, die auf biodynamischen Landwirtschaftsbetrieben hergestellt werden.

Emd 

Emd das; Mit Emd wird der zweite Schnitt bezeichnet, der meist im Frühherbst eingebracht wird. Quantitativ gibt das weniger als beim Heuen. Emd ist sehr eiweissreich und wird gegen den Frühling verfüttert bevor die Kühe wieder auf die Weide gehen. Damit gewöhnen sich die Mägen an das junge Gras.

Fleisch 

Fleisch das; Wenn man nicht gerade Kalbfleisch isst, stammt das Fleisch von Ochsen, Stieren oder Rindern. Im Normafall sind die geschlachteten Tiere rund zwei Jahre alt. Der Schlachtzeittpunkt hängt nebst der Fütterung auch von der Rasse der Tiere ab. Die einen brauchen länger als die anderen, bis sie genügen Fleisch und Fett angesetzt haben.
Fruchtfolge die; Betreibt man Ackerbau, sollte man dies im Rahmen einer Fruchtfolge tun. Das heisst, den Acker mindestens drei Jahre lang ruhen lassen und in dieser Zeit eine Kunstwiese ansäen.

Grauvieh

Grauvieh das; Alte Kuhrasse aus dem Berggebiet, auch Rätisches Grauvieh. Kleiner und kompakter als beispielsweise die heute weitverbreiteten Brown Swiss. Bestechen durch ihr schönes graues Fell und sind sehr gute Futtersucher und –verwerter auf der Alp.

Heu

Heu das; Im Sommer wird geheut. Das heisst, die Wiesen werden gemäht und das Gras auf dem Feld getrocknet bis es Heu ist. Zu feuchtes Heu kann heute im Heustall mit einer Belüftung nachgetrocknet werden. Vor dieser Einrichtung begann das feuchte Heu im Stock zu gären. Dadurch entstand Wärme und im Extremfall brannte der Heustock ab.
Hörner die; Ursprünglich Schmuck, Stolz und teilweise auch Waffe der Kühe. Werden immer häufiger entfernt, wegen Unfallgefahr von Menschen und Tieren. Forschungen laufen, die zeigen sollen, dass das Horn quasi ein Organ der Kuh ist.

Innovation

Innovation die; Ein Begriff, der eher selten mit der Bauernsame in Verbindung gebracht wird. Oftmals durchaus zu Recht, da Innovationen im Bauernwesen eher selten sind. Trotzdem gibt es aber auch Bauern und Bäuerinnen, die neues wagen und probieren.

J Buchstabe im Alphabet

J Buchstabe im Alphabet. Dieses Jahr Anfangsbuchstabe all unserer Kälbernamen. Um deren Jahrgänge nachvollziehbar zu machen, haben alle Kalber desselben Jahrganges einen Namen mit gleichem Anfangsbuchstaben. Die diesjährigen heissen. Jolly, Jamaica, Jura, Jojo, Jalta, Joker, Jaguar.

Kartoffel

Kartoffel die; Erdknolle, die den Weg nach Europa von Südamerika gefunden. Grundnahrungsmittel und in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.
Kunstwiese die; Bezeichnet nicht die Herkunft der beliebten und gerade in Restaurants weit verbreiteten Plastikblumen. Kunstwiesen werden angesät im Rahmen einer Fruchfolge. Meist Klee oder Luzerne, weil diese die Eigenschaft haben, in ihren Wurzeln Luftstickstoff zu binden und an den Boden abzugegben. Damit sorgen die Kunstwiesen für eine natürliche Düngung.

Laktation

Laktation die; Zeitspanne, während der die Kuh Milch gibt. Diese beginnt mit dem Kalbern und endet je nach Tier ein bis zwei Monate vor dem Kalbern. Die restliche Zeit stehen die Kühe trocken oder sind «galt», das heisst, sie geben keine Milch.

Milch 

Milch die; wurde auch schon weisses Gold genannt. Inzwischen ist der Preis aber gesunken. Kühe geben nur Milch, nach dem sie gekalbt haben. Ein bis zwei Monate vor dem Kalben geben die Kühe keine Milch mehr, dann sind sie «trocken». Sie sparen damit Energie, die sie für das wachsende Kälbchen in ihrem Bauch brauchen.
Melken das; Die Kühe werden zweimal am Tag gemolken. Früher immer von Hand, heute meistens mit der Maschine.

Natursprung 

Natursprung der; Eigentlich das grösste Vergnügen jeder Kuh. Doch nur die allerwenigstens dürfen das noch erleben. Bezeichnet die natürliche Besamung durch einen Stier. Weil der aufspringt, heisst das Natursprung.

Ochse

Ochse der; kastrierter Stier. Dient meistens der Fleischproduktion.

Protein 

Protein das; Auch Eiweiss braucht die Kuh zur Milchproduktion. Nimmt sie im Idealfall übers Futter auf, in Form von Heu, Silage oder Emd. Ansonsten muss zugefüttert werden, zum Beispiel Soja, Ackerbohnen oder Maiskleber.

Qualitätsbezahlung

Qualitätsbezahlung die; Liefert der Bauer Milch ab, wird er auch nach deren Qualität bezahlt. Entscheidend sind dabei die Zellzahlen und die Keime. Erstere geben Auskunft über Infektionen im Euter, während die Anzahl Keime vor allem ein Mass für die Verschmutzung der Milch ist.

Romanisch

Romanisch das; Sprache, die in Teilen des Kantons Graubünden gesprochen wird. Rund 30 000 Leute gelten heute noch als romanischsprechend, das heisst, sie träumen auch in der Sprache. Diese teilen sich in vier Idome, dazu gehören auch das Vallader des Unterengadins und das Puter im Oberengadin. In Lavin sprechen alle Romanisch, deshalb lernen wir das jetzt auch, damit die Sprache nicht gleich ausstirbt.

Serviceperiode

Serviceperiode die; Hat nichts mit Autos oder Reparaturzeiten von Haushaltgeräten zu tun, sondern bezeichnet, zugegebenermassen etwas kühl und technisch, die Zeitspanne zwischen dem Kalberzeitpunkt der Kuh und der erfolgreichen Wiederbelegung. Das ist der Moment, in dem die Kuh wieder trächtig ist.

Trockenstehen

Trockenstehen das; Ein bis zwei Monate vor der Geburt des Kalbes fällt die Milchleistung drastisch ab. In dieser Zeit melkt man nicht, die Kühe stehen «trocken» oder sind «galt». In dieser Zeit sammeln sie die Kräfte, die sie nachher für die Geburt und die Milchproduktion brauchen.

Umfeld

Umfeld das; Wichtig für Bauern und Bäuerinnen ist das soziale Umfeld. Dazu gehören Partner oder Partnerinnen, welche den Beruf und die Idee mittragen und die Landwirte moralisch unterstützen. Selbstverständlich aber auch die Leute aus dem persönlichen Umfeld, die mal Hand anlagen oder die Produkte kaufen.

Viertel

Viertel das; Das Euter der Kuh besteht aus vier Vierteln, je mit einer Zitze. Tatsächlich sind die Viertel unabhängig voneinander, die Milch wird getrennt gesammelt. Das heisst, es kann auch nur ein Viertel erkranken, beispielsweise. Im Fachjargon heisst das dann: «Die Kuh macht ein Viertel.»

Wiederbelegung

Wiederbelegung die; Moment in dem die Kuh erfolgreich befruchtet worden ist. Entweder vom Stier oder vom Besamer.

X-Chromosom

X-Chromosom das; Stammt vom weiblichen Tier und ist verantwortlich für weiblichen Nachwuchs, kann sich das y-Chromosom des Männchen dazwischen schieben, gibts Männchen.

Yoga

Yoga das; Yoga-Kurse bieten wir noch keine an, doch Heu rechen oder Kartoffel auflesen sind mindestens so entspannend und erst noch körperlich ertüchtigend.

Zellzahlen

Zellzahlen die; Horror jedes Milchbauern. Zellzahlen sind ein Mass für Entzündungen im Euter der Kuh, entweder des ganzen oder lediglich eines Viertels. Erlaubt sind 350 000 Zellzahlen pro Milliliter Milch, empfohlen zum Käsen sind rund 100 000. Steigende Zellzahlen können verschiedene Einflüsse haben, die reichen von der Melkanlage, über die Tierbetreuer und das Futter bis hin zum Melken. Am besten ist, wenn die Zahlen tief sind.